Seminar
Von der Funktion zur Toleranz – der Prozess zur Form- und Lagetolerierung
Produkte sicher, vollständig und kostenoptimiert mit Toleranzmanagement spezifizieren
Die qualitativen, ästhetischen und funktionalen Ansprüche an die modernen Produkte steigen stetig insbesondere im Spannungsfeld zu low cost country Anbietern. Damit entwickelt sich der aktuelle Stand der Technik stetig weiter.Höhere Anforderungen müssen nicht zwangsläufig zu Mehrkosten führen, sondern können auch durch andere Produkt- oder Produktionskonzepte bewältigt werden. Die Herstellkosten von Produkten bzw. Bauteilen bei konstanten Prozessen hängen in maßgeblich von den Anforderungen ab.
Häufig finden sich zu kleine Toleranzen bzw. Angsttoleranzen in den Bauteilspezifikationen wieder. Diese verursachen unnötigen Aufwand in der Fertigung und der anschließenden Qualitätssicherung, z.B. beim Messen und Analysieren.
Toleranzen werden häufig von Vorgängerprodukten oder ähnlichen Produkten übernommen. Ein anderer Ansatz ist die funktionsorientierte Betrachtung. Hier wird ausgehend von den Anforderungen an das Produkt über die Funktionen und über die Fertigungsprozesse auf die Toleranzanforderungen geschlossen.
Die Funktionserfüllung soll durch das Einhalten von Toleranzen sichergestellt werden. Daher müssen die Grenzen der Funktion vorab durch Versuche oder Berechnungen bestimmt werden. Diese Grenzen sind dann die Eingangsgröße in den Prozess zur Festlegung der Toleranzen.
Der methodische Prozess zur Festlegung der Toleranzen ist ein wesentlicher Teil des Toleranzmanagements. Dies führt zu einer wirtschaftlichen Entwicklung von hochwertigen Produkten und Prozessen. Die Methodik ist branchenübergreifend für technisch und optisch anspruchsvolle Produkte anwendbar.
Hinweise und detaillierte Informationen zum Veranstaltungsformat finden Sie nachfolgend im Text.
Seminarinhalt auf einen Blick
- Methodische Vorgehensweise
- Anforderungen und Funktionen
- Übersicht der geometrischen Funktionsarten
- Kriterien zur Beurteilung der Funktionseinhaltung
- Fügefolge und Fertigungsprozesse
- Ausrichtung der Bauteile
- Vergabe der Bezüge
- Toleranzvergabe nach GPS Standard entsprechend DIN/ISO (Geometrische Produkt-Spezifikation)
- Toleranzmanagement im Entwicklungsprozess
Ihr Nutzen
Sie lernen bei bekannten Funktionsgrenzen, basierend auf der funktionsorientierten Methodik ihre Produkte, einfacher, sicherer, vollständig und kostenoptimiert zu spezifizieren. Sie gewinnen einen Überblick über die wichtigsten Normen zur GPS Tolerierung. Sie erfahren die unterschiedlichen Aspekte der Tolerierung von Bauteilen mit Auswirkung auf Folgeprozesse wie z.B. Fertigung und Qualitätssicherung. Insbesondere durch die Integration in den Entwicklungsprozess wird die Komplexität im Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Fachbereichen wie z. B. Design, Entwicklung, Planung, Produktion und Qualitätsmanagement transparent. Sie entwickeln ein Verständnis für die verschiedenen Rollen in der Zusammenarbeit.Hinweis zu den Grundkenntnissen Die Bedeutungen von Konstruktionsunterlagen sowie von Qualitätsprozessen sollten vorhanden sein.
Seminarprogramm
- Typische Tolerierung bei heutigen Konstruktionszeichnungen
- Methodische Vorgehensweise
- Anforderungen an den heutigen Stand der Technik
- Funktionen
- Erfordernisse der Fügefolge
- Aufnahmen und Ausrichtungen
- Bezüge
- Funktionsorientierte Toleranzvergabe
- Bedeutung in der Entwicklung
- Toleranzmanagement im Entwicklungsprozess
- Kommunikation im Toleranzdesign
Das Seminarprogramm im Detail
Typische Tolerierung bei heutigen Konstruktionszeichnungen
- Bedeutung und Interpretation der Zweipunktmaßtolerierung
- Aufzeigen von Fehlern, Missverständnissen, Interpretation und Mehrdeutigkeit
Methodische Vorgehensweise
- Dreiklang Funktion Bezüge und Toleranzen
Anforderungen an den heutigen Stand der Technik
- Sammeln der Anforderungen der Geometrie, des Bauteils, des Produktes
- Übersetzen von nicht geometrischen Anforderungen in geometrische Anforderungen
- Kriterien für Funktionen
Funktionen
- Grundlagen Funktion
- Optische Funktionen
- Technische Funktionen
- Funktionserkennung
Erfordernisse der Fügefolge
- Erstellung der Fügefolge bezüglich der Funktion
- Auswirkung auf die Funktionen beim Eingriff der bestehenden Fügefolge
Aufnahmen und Ausrichtung
- Bedeutung für die Spezifikation und Verifikation
- Bedeutung für den Fertigungs- und Qualitätsprozess
Bezüge
- Grundlagen und Methodik der Vergabe von Bezügen und Bezugssystemen nach DIN EN ISO 5459
- 3-2-1-Methode
- Einschränkung der Freiheitsgrade, Bezugspunktsysteme
Ende des 1. Seminartags gegen 17.00 Uhr
Funktionsorientierte Toleranzvergabe
- Grundlagen der Toleranzen
- Normung (DIN EN ISO 8015, DIN EN ISO 1101, DIN EN ISO 1405, DIN EN ISO 5459, DIN EN ISO 5458, DIN EN ISO 1660, ff)
- Form- und Lagetolerierung
- Vergabe von Toleranzen
Bedeutung in der Entwicklung
- Absicherung der Funktionen am Bauteil und Produkt
- Bedeutung für die Produktion, Herstellprozess und Qualitätsprozess (Messtechnik)
Toleranzmanagement im Entwicklungsprozess
- Was muss wann erfolgen?
- Festlegen der Anforderungen
- Festlegen der Fügefolge
- Festlegen der Bezüge
- Ermitteln der Toleranzen
- Analyse und Optimierung
- Detailierungsgrad im Lauf des Entwicklungsprozesses
Kommunikation im Toleranzdesign
- Zusammensetzung der interdisziplinären Arbeitskreise
- Wer ist erforderlich?
- Wie funktioniert Kommunikation?
Ende des 2. Seminartags gegen 17.00 Uhr
Zielgruppen
Technische Leiter, Bauteilverantwortliche Entwickler, Produktionsplanung und Qualitätsmanagement.
Allgemeine Hinweise zur Seminarteilnahme je nach Veranstaltungsformat
Hinweise bei Teilnahme an Präsenz-Seminaren
(bei Teilnahme an Live-Online-Seminaren siehe Information nachfolgend):
Im Seminarpreis enthalten:
- Seminarunterlagen
- Teilnahmezertifikat
- inkl.Vollverpflegung vor Ort
Unsere Veranstaltungen werden in der Regel im Format Online und Präsenz angeboten. Abhängig vom Buchungsverhalten und den Rahmenbedingungen behalten wir uns das Recht vor, das Veranstaltungsformat zu wechseln, bzw. einzuschränken.
Hinweise bei Teilnahme an Live-Online-Seminaren:
Im Seminarpreis enthalten:
- Seminarunterlagen als PDF
- Teilnahmezertifikat
- Zugang zur Plattform
Wir planen unsere Live-Online-Seminare generell so, dass die Wissensvermittlung und die Übungseffekte unseren Präsenzseminaren entsprechen (inklusive fallweise Gruppenarbeiten und Übungsaufgaben; Fragen können jederzeit gestellt werden). Die bisherigen positiven Teilnehmerfeedbacks zeigen uns, dass dieses Seminarformat funktioniert.
- Sie erhalten die Einwahldaten zum Live-Online-Seminar einige Tage vor der Veranstaltung.
- Grundvoraussetzungen zur Teilnahme sind ein Internetanschluss, ein Computer/Tablet und ein Headset bzw. Mikrofon & Lautsprecher. Eine Webcam für den persönlicheren Austausch wäre sehr wünschenswert.
- Für unsere Online-Seminare kommt hauptsächlich die Software Zoom (Link zur Prüfung Ihrer Technik) zum Einsatz. Vereinzelt auch GoToMeeting (Link zur Prüfung Ihrer Technik) oder MS Teams.
- Es werden in Abstimmung mit den Teilnehmern ausreichend Pausen eingeplant.
- Die Teilnehmerunterlagen erhalten Sie vor, während oder im Nachgang des Seminars als Download oder per Mail.